Möchten Sie wissen, wie Ihre Gasabrechnung zu Stande kommt? Kein Problem – wir erklären Ihnen, wie die Rechenwege funktionieren!
Ihr Gasverbrauch wird in Kubikmetern (m³) gemessen. Für die Abrechnung relevant sind jedoch die verbrauchten Kilowattstunden (kWh). Für die Umrechnung von Kubikmetern in Kilowattstunden wird die Anzahl der Kubikmeter mit der sogenannten Zustandszahl (Z-Zahl) und dem Abrechnungsbrennwert (Hs, eff) multipliziert.
Die abgerechnete Energiemenge ergibt sich also aus den drei Kennzahlen Gasverbrauch, Zustandszahl und Abrechnungsbrennwert.
Der Gasverbrauch wird von einem geeichten Gaszähler gemessen. Dieser misst dabei das Betriebsvolumen (Vb) des durchfließenden Erdgases in Kubikmeter (m³). Ihr Gasverbrauch ergibt sich aus der Differenz des Zählerstandes zu Beginn und zum Ende einer Abrechnungsperiode (in der Regel ein Jahr).
Beim Erdgas wird zwischen dem Norm- und dem Betriebszustand unterschieden. Der Betriebszustand ist der Zustand des Erdgases im Gaszähler und abhängig von Druck und Temperatur des Erdgases. Zur Verbrauchsabrechnung muss daher der Betriebszustand des Erdgases auf den Normzustand umgerechnet werden. Erdgas hat seinen Normzustand bei einer Normtemperatur (Tn) von 0 °C und einem Normdruck (pn) von 1013,25 mbar.
Die Zustandszahl (z) beschreibt das Verhältnis vom abrechnungsrelevanten Normvolumen (Vn) zum gemessenen Betriebsvolumen (Vb) des Erdgases.
Die Zustandszahl wird jeweils kundenspezifisch in Abhängigkeit des Gasdruckregelgeräts ermittelt. Grundsätzlich wurde deutschlandweit eine Abrechnungstemperatur (Teff) von 15 °C für Gaszähler ohne Temperaturumwertung festgelegt.
Maßgebend für den zu verwendenden mittleren Luftdruck (pamb), gemessen in mbar, ist die geodätische Höhe des installierten Zählers beim Kunden. Die Energieversorgung Sylt hat die Höhenzone in Abhängigkeit der geografischen Gegebenheiten der Insel Sylt eingerichtet. Alle installierten Gaszähler sind einer mittleren geodätischen Höhe von 5,37 m über Normalnull zugeordnet.
Ein weiterer Parameter zur Ermittlung der Zustandszahl ist der eingestellte Überdruck, auch Effektivdruck genannt (peff), des installierten Gasdruckregelgeräts vor Ihrem Gaszähler. Durch das installierte Gasdruckregelgerät erhält der Gaszähler einen konstanten Ausgangsdruck in mbar. Auf diesen Ausgangsdruck sind Ihre Verbrauchseinrichtungen wie etwa eine Brennwertheizung ausgerichtet.
Die Zustandszahl (z) berechnet sich demnach nach folgender Formel:
Dabei bedeuten:
Der vorgelagerte Netzbetreiber, der an das Verteilnetz der Energieversorgung Sylt GmbH angeschlossen ist, misst monatlich mit geeichten Messgeräten den Brennwert des Gases und teilt uns diesen mit. Daraus wird von uns der jeweilige Abrechnungsbrennwert gebildet. Für den Abrechnungszeitraum eines Kunden werden dann die monatlichen Brennwerte mit den Einspeisemengen des Verteilnetzes multipliziert und ein mengengewichteter Abrechnungsbrennwert ermittelt.
Bei der Berechnung des jährlichen bzw. unterjährlichen Abrechnungsbrennwertes wird der Monat, in dem die Abrechnungszeitspanne endet, nicht berücksichtigt. In der Tabelle liest sich danach der Brennwert für eine bestimmte Zeitspanne als Schnittpunkt von Anfangsmonat (Spalte) und dem Endmonat der Abrechnungsspanne (Zeile) ab.
Hier finden Sie die für unser Netzgebiet relevanten Abrechnungsbrennwerte (PDF).
Zur Berechnung der tatsächlich bezogenen thermischen Energiemenge (E) wird das am Gaszähler abgelesene Betriebsvolumen (Vb) multipliziert mit der Zustandszahl (z) und dem Abrechnungsbrennwert (Hs, eff):
Dabei bedeuten:
In Deutschland wird die thermische Erdgas-/ Netznutzungsabrechnung auf der Grundlage einheitlicher, eichrechtlicher Vorschriften sowie nach den anerkannten Regeln der Technik, insbesondere nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 685 „Gasabrechnung“, durchgeführt.
Fachbereichsleiter Netzwirtschaft
Tel. 04651 925-660
christian.petersen(at)energieversorgung-sylt.de
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