Gegen 11 Uhr am Freitag wurde über das Leitsystem im Zentralklärwerk erkannt, dass das Abwasserpumpwerk List an der ehemaligen Grundschule keine Förderdaten an das Leitsystem abgab. Bei der sofortigen Kontrolle des Pumpwerks wurden ein Totalausfall und eine vollständige Überschwemmung der ca. 5 m hohen Kellerräume festgestellt. In den Kellerräumen befinden sich u. a. mehrere Pumpen, ein Notstromaggregat sowie ein Brennstofftank.
Infolge der Flutung aller Kellerräume vermischte sich im Notstromraum ein Teil des Heizöls aus der Tankanlage mit dem Abwasser. Das führte zum Einsatz der Feuerwehren aus List und Westerland, die mit Fachleuten das Wasser-Öl-Gemisch abpumpten und in Containern zur fachgerechten Entsorgung sammelten.
Insgesamt waren ca. 35 Feuerwehrfrauen und -männer im Einsatz. Die EVS organisierte zeitgleich ab ca. 12 Uhr das ständige Absaugen und Abfahren von insgesamt ca. 400 m³ Abwasser zum Sammelpunkt "Kläranlage List", wo es in den nächsten Tagen mit der nunmehr fertigen, neuen Aufbereitungsanlage gereinigt werden kann. Die Feuerwehren, die EVS, weitere insulare Dienstleister sowie ein Fachunternehmen vom Festland waren dafür die ganze Nacht im Einsatz. Auch aus den vorgelagerten und abgeschalteten Pumpwerken Am Brünck, Kaserne und Jugendherberge wurde Abwasser abgefahren, um den Zulauf zum Abwasserpumpwerk List von vornherein zu minimieren. Es wurden alle Lister Haushalte gebeten, möglichst wenig Abwasser zu produzieren und in das Abwassernetz einzubringen.
Um 5 Uhr am nächsten Morgen war die Anlage trockengepumpt und um ca. 5:30 Uhr konnte eine Pumpe wieder gestartet werden. Eine zweite Pumpe musste mit einem Ersatzmotor ausgerüstet werden. Als Ursache wurde eine gebrochene Rohrleitung im Keller festgestellt.
Vielen Dank und ein großes Lob an die Feuerwehren, den Bürgermeister Ronald Benck und sein Team, alle Helferinnen und Helfer sowie an die EVS-Kollegen, die sich gemeinsam von Freitagmittag bis zum nächsten Morgen an den Schaden herangekämpft und ihn beseitigt haben!